Bericht aus der Badischen Zeitung vom 11.5.2013:
Seniorenrettung im dichten Rauch geübt

Feuerwehren Todtnau und Todtnauberg arbeiten gut zusammen bei Löschübung im Todtnauer Alten- und Pflegeheim.


Lösch- und Evakuierungsübung im Todtnauer Alten- und Pflegeheim. Foto: Georg Jäger

TODTNAU (jgf). Gemächlich ohne Blaulicht und Sirene kamen sie vorgefahren, die Feuerwehrfahrzeuge der Todtnauer und Todtnauberger Wehr zur Lösch- und Evakuierungsübung im Alten- und Pflegeheim in Todtnau. "Es geht uns heute nicht um Geschwindigkeit, sondern um optimal effektives Zusammenwirken der Einsatzkräfte", sagte der Einsatzleiter und Gesamtkommandant der Todtnauer Feuerwehr Christoph Glaisner.
Folgendes Szenario galt es von zwei Gruppen bei dieser Übung zu bewältigen: In einem Zimmer im dritten Stock trat starke Rauchentwicklung auf. Es wurde Alarm ausgelöst, und die Brandabschnittstüren des Alten- und Pflegeheimes schlossen sich automatisch, wie vorgesehen. Ein Voraustrupp der Feuerwehr mit dem Einsatzleiter fuhr am Haupteingang vor, wo sich auch die Alarmmeldeanlage befindet. Drei Einsatzfahrzeuge fuhren von hinten an, wie das gemäß Ausschilderung vorgesehen ist. Nach kurzer Information durch die Heimleiterin Marita Steinebrunner begaben sich vier Mann zum Brandort, darunter zwei ausgerüstet mit Pressluftatemmasken.
Bereits im Flur des Brandabschnitts schlug dem Trupp starker Rauch entgegen, so dass sich die mit den Atemschutzgeräten ausgestatteten Wehrmänner zu dem betroffenen Zimmer robben mussten, nicht ohne sich zuvor mit einem Seil, das an der Zugangstür angebracht wurde, den Rückzug im dichten Rauch zu sichern. Zunächst wurde ein kleiner Junge, ausgestattet mit einer provisorischen Atemschutzmaske, in Sicherheit gebracht.
Danach wurde der laut Übungsannahme durch die Rauchgase ohnmächtig gewordene Senior herausgetragen, auf eine Trage geschnallt und zum Abtransport mit Hilfe der großen Leiter durch das Flurfenster fertig gemacht. Währenddessen hat der Löschtrupp mit Steckleitern von außen durch die geöffneten Fenster mit der Brandbekämpfung begonnen. Von der Straße her wurden darüber hinaus in der obersten Etage auf einem Balkon zwei junge Personen entdeckt, die sich durch heftiges Winken bemerkbar gemacht hatten. Nachdem der alte Herr über die Drehleiter geborgen war, holte ein Trupp die beiden Buben mit Hilfe von weiteren Steckleitern sicher zur Erde.
"Wir haben die beiden Trupps so eingeteilt, dass sich der eine um die Personenrettung und der andere um die Brandbekämpfung kümmert", erklärte der Einsatzleiter. Dem Beobachter vermittelte die Übung den Eindruck einer überlegt handelnden und perfekt zusammenarbeitenden Feuerwehr, und das macht zuversichtlich, dass die ehrenamtlichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren ihrem Auftrag "Löschen, Retten, Bergen" immer gerecht werden.

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